Best Of 2023

Krankheitsbedingt hinke ich etwas hinterher mit meinem Jahresrückblick – und trotzdem will ich natürlich die Tradition hier im Blog weiterführen und euch gerne meine 12 Lieblingsbilder des vergangenen Jahres präsentieren – viel Spass beim Lesen und Betrachten!

Doch ich muss euch vorab gleich warnen: nicht nur mit diesem Blog hinke ich hinterher, sondern mit meinem gesamten Lightroom-Katalog. Dieser umfasst fürs 2023 stand heute um die 15’000 Bilder. Klingt nach einem tollen Fotojahr? Und wie! Aber: die Zahl wird sich sicherlich noch verringern, sobald ich fertig aussortiert habe. Und möglicherweise würde dann das ein oder andere Bild hier noch nachrücken. Ich habe mich nun aber entschieden, euch einfach mal den Status quo zu zeigen – einerseits, weil ich mich selbst nicht stressen will und andererseits bekommt ihr allfällige weitere Lieblingsbilder dann bestimmt auch noch an anderer Stelle präsentiert. Einfach alles zu seiner Zeit 🙂

Glückstag in den Schweizer Alpen

Bereits im Januar durfte ich ein Highlight sondergleichen geniessen: meine erste Begegnung mit einem wilden Luchs! Fast eine Stunde durften wir ihn beobachten und wurden unter anderem Zeuge, wie er sich – etwas übermütig – an zwei ausgewachsene Steinböcke anschlich (hier ein Video dazu). Natürlich gewichte ich hier das Erlebnis höher als die fotografische Ausbeute und dennoch gefällt mir besonders dieses Bild, was das Tier in seinem winterlichen Habitat zeigt, sehr gut:

Im Reich der Kiebitze

Im Frühling habe ich begonnen, mich mit dem Kiebitz zu beschäftigen und bin dafür mehrfach an einen bekannten Balz- und Brutplatz gefahren. An einem wunderschönen März-Morgen ist dieses Silhouetten-Bild entstanden. Gerne hätte ich ich etwas später im Jahr auch noch die Jungvögel fotografiert, was mir aber leider nicht gelungen ist. Mehr dazu könnt ihr in diesem Blog nachlesen.

Der weisse Geist

Ebenfalls im März folgte mein zweites Jahreshighlight: die Reise nach Spitzbergen! Sie stand ganz im Zeichen des Polarfuchses. Im Sommer 2021 erfüllte sich für mich bereits in Island ein grosser Wunsch, als ich ihn zum ersten Mal in freier Wildbahn sehen durfte. Und doch hatte ich immer diesen Traum im Hinterkopf von einem Portrait des Fuchses in seinem flauschig Winterfell, umgeben vom sanften Weiss der Winterlandschaft… Es hat einiges an Zeit und Durchhaltevermögen erfordert und als ich schon fast nicht mehr daran glaubte, erfüllte sich mein Traum doch noch! Mehr dazu gibts in diesem Blog.

Auf den Spuren des Wiedehopfs

Zurück in der Schweiz, war der Frühling so richtig ausgebrochen. Während dieser Zeit bin ich oft und gerne in den Walliser Südhängen unterwegs. Diese sind früh schneefrei und eignen sich bestens, die Wanderschuhe wieder etwas einzulaufen. Die Natur erwacht und das Vogelgezwitscher ist einfach herrlich – insbesondere über das “hup hup hup” des Wiedehopfs freue ich mich jedesmal. Unter anderem wegen ihm habe ich natürlich auch die Kamera immer dabei und an diesem schönen Frühlingstag hat es sich so richtig gelohnt, als ein offenbar nicht allzu scheues Exemplar direkt vor mir im Obstbaum landet, zwei, drei mal singt und dann sogar noch kurz seine Haube aufstellt:

Schwieriges Fuchsjahr

Mit Jungfüchsen war es diesen Frühling ziemlich schwierig. Ich weiss nicht, ob es an der sehr starken Holzbewirtschaftung lag oder am Fakt, dass im Kanton Bern vergangenen Winter so viele Füchse geschossen wurden, wie noch selten, aber sämtliche mir bekannten Bauten in meiner Region waren verlassen. Bis auf einen einzigen, wo mir früh in der Saison dieses Bild gelang. Wenig später war das Gras dort bereits zu hoch zum fotografieren. Aber vielleicht mag ich dieses Bild gerade deshalb so sehr. Trotzdem hoffe ich, dass ich im kommenden Frühling wieder etwas mehr Jungfüchse sehen und fotografieren werde.

Im Schwarzwald den Jackpot geknackt

Im Mai haben wir ein paar Tage im Schwarzwald verbracht und sind dort beim Wandern per Zufall auf einen balztollen Auerhahn getroffen. Soviel Glück muss man erst mal haben! Zwar sind mir im Berner Oberland auch diverse Gebiete bekannt, wo es Auerhühner gibt, doch da wollte es bisher noch nie klappen. Ich investiere für meine Fotografie ja schon auch recht viel in Planung, Recherche etc., doch ehrlich gesagt sind solche Zufälle halt einfach doch das Schönste!

Ein Frühsommer mit dem Biber

Mein kleines Herzensprojekt diesen Sommer waren die Biber, bei denen ich sehr viel Zeit verbracht habe. Es waren – abgesehen von den Mücken – herrliche Abende am Flussufer, bei denen ich wunderbar runterfahren konnte und neben Bibern auch schier unzählige andere Arten beobachten konnte. Einige Beispiele seht ihr hier. Dieses Projekt hat mir wiedermal vor Augen geführt, dass man gar nicht weit weg fahren oder gar fliegen muss, sondern so viel Spannendes und Schönes in der unmittelbaren Nachbarschaft finden kann – und das schätze ich sehr!

Gipfelstürmer

Natürlich geht im Sommer aber auch die Bergsaison so richtig los! Eine mehrtägige Wanderung führte uns ins Tessin, wo ich wunderschöne Begegnungen mit dem König der Alpen machen konnte. Steinböcke faszinieren mich auch nach Jahren in der Naturfotografie immer wieder aufs Neue und sie werden wohl auf ewig zu meinen Lieblingsmotiven gehören. Weitere Bilder von ihnen aus diesem Sommer findet ihr hier.

Alpensegler

Bisher ist die Auswahl ja sehr wildlife-lastig, und ja es stimmt schon: ich war im 2023 deutlich mehr mit dem Tele unterwegs als mit dem Weitwinkel. Ich habe mich zeitweise sogar an die “Königsdisziplin” gewagt: Vögel im Flug. Und ich muss zugeben, an diesem Bild des Alpenseglers habe ich schon ziemlich Freude. Auch wenn der Ausschuss natürlich bei mir immer noch sehr gross ist. Doch ich taste mich langsam heran… 🙂

Ein Traummorgen in den Bergen

Ok, so ganz ohne Landschaftsfotografie geht es natürlich schon nicht – auch wenn dieses Bild lustigerweise ebenfalls mit dem Tele aufgenommen wurde. Es entstand am zweiten Tag unseres Brienzer Rothorn-Workshops für Amazing Views und wir hatten wohl das ganze Wochenende das Glück für uns gepachtet: Regenbogen, Gewitterwolken, Steinböcke, Blitze, magisches Licht… you name it! Manchmal läuft einfach alles wie am Schnürchen und solche Momente entschädigen dann auch für all jene, wo es eben nicht läuft, man im Nebel sitzt, die Tiere nicht mitmachen, der Autofokus nicht greift, das Licht nicht durchkommt etc. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Und wenn man gewinnt, muss man es einfach geniessen!

Den Sperlingskauz endlich gefunden!

…und was macht man, wenn es nicht läuft? Dranbleiben! Nicht aufgeben! Bestes Beispiel dafür bei mir: der Sperlingskauz! Seit Jahren wollte ich diese kleine Eule einmal sehen und fotografieren. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele Stunden und Kilometer ich bereits investiert habe. Und dann passiert es im Oktober endlich: wir sehen nicht nur einen, sondern gleich zwei am selben Tag! Und einer davon ist äusserst kooperativ, beäugt uns neugierig, singt zwischendurch und lässt sich während der ganzen Zeit ausgiebig fotografieren. Danke lieber Spauzi 🙂

Unverhofft noch dem Goldrausch verfallen

Unsere Hebstferien haben wir dieses Jahr an der Nord- und Ostsee verbracht. Eine schöne, für mich ganz neue Region, in der mir aber zugegeben auf Dauer die Berge etwas fehlen würden. Ich ertappte mich schon ein, zwei mal beim Gedanken, ob die Lärchen zuhause wohl bereits angefangen haben, sich zu verfärben. Und ich sollte wiederum Glück haben: das Lärchengold liess nämlich dieses Jahr ungewöhnlich lange auf sich warten. So konnte ich unverhofft doch noch ein paar Tage im goldenen Engadin verbringen und stand unter anderem eines Morgens mutterseelenalleine am Statzersee. Wie das in der heutigen Zeit noch möglich ist, ist mir ein kleines Rätsel, aber mir solls recht sein, Wetter hat gepasst, Weitwinkel und Filter doch noch mal benutzt, Bild im Kasten.

Ich hoffe, ihr hattet Spass an dem Jahresrückblick und euch hat die Auswahl gefallen. Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, welches Bild euer Favorit ist!

Ich bedanke mich an der Stelle herzlich bei Patrik von Fotoelements und an Jenny & Thomas von Amazing Views für die immer sehr angenehme Zusammenarbeit bei unseren Workshops! Ein grosses Merci natürlich auch an alle Workshop-Gäste, Kundinnen & Kunden, Begleiterinnen und Begleiter und an alle, die mich und meine fotografische Arbeit in sonst irgend einer Form unterstützt haben im vergangenen Jahr! Ich wünsche euch allen weiterhin einen guten Start und nur das Beste im 2024!