Goldrausch zum Zweiten! Natürlich denkt man bei Lärchengold als erstes an die Landschaftsfotografie. Doch ich habe mir schon oft gedacht, dass es eigentlich ja auch eine perfekte Kulisse für Tierfotografie sein muss und habe mich deshalb dieses Jahr mit dem Tele in den Wald aufgemacht…
Im Fokus hatte ich dabei eher die kleineren Waldbewohner wie Eichhörnchen und Singvögel. Ich kenne die Region vom Winter her sehr gut und weiss, wo die Tiere jeweils anzutreffen sind. Im Winter klappt das meist sehr zuverlässig, nicht zuletzt auch, weil einige Futterhäuschen im Wald verteilt sind. Ob dies jetzt im Herbst auch gelingen wird, war ich mir zu Beginn nicht ganz sicher. Aber bereits nach wenigen Metern im Wald huscht das erste Eichhörnchen an mir vorbei, krackselt den Baum hoch, schaut runter und gackert mich an, als hätte ich es auf seine Nuss abgesehen. Es herrscht also Aktivität hier – und nicht zu wenig!
Unterwegs zu einer kleinen Lichtung begegne ich vielen Waldbewohnern. Einzig die Tannenhäher sind zu meiner Enttäuschung irgendwie wohl heute ausgeflogen. Dafür sehe ich mehrere Buntspechte, Kleiber, Haubenmeisen, Kohlmeisen und natürlich Tannenmeisen. Sie sind die Vorwitzigsten hier und fliegen manchmal direkt auf einen zu, in der Hoffnung, etwas Futter zu bekommen. Bei der Lichtung angekommen, scheinen sie auch bereits auf mich zu warten. Sehr gut, denn ich habe hier nämlich eine Bildidee: da der Waldboden mit abgefallenen Lärchennadeln übersäht ist, will ich mich ganz flach hinlegen und die Meisen so mit goldenem Hintergrund freistellen. Das klappt ganz gut, auch wenn es viel Ausschuss gibt (…sie sind halt einfach extrem flink und quirlig…) und lustig aussehen muss für vorbeilaufende Wanderer…
Das unerwartete Highlight ist dann etwas später an anderer Stelle noch ein sehr kooperativer Buntspecht, der quasi auf Augenhöhe eine Lärche malträtiert und sich von mir nicht dabei stören lässt. Es hat hier viel Spechte, auch Schwarz- und Grünspecht höre ich regelmässig, aber sie sehen und geschweige denn auf Augenhöhe fotografieren zu können, ist dann nochmals eine andere Hausnummer. Meist bleibt es bei ein, zwei Schnappschüssen und sie suchen das Weite. So geniesse ich es umso mehr, ihn hier ausgiebig ablichten zu können, in einer goldenen Umgebung, die man sich kaum hätte schöner ausdenken könnte!
Wunderschön wie immer ;-).
Aber die goldene Hintergründe sind halt schon speziell schön. Könnte die Fotos immer wieder anschauen.
Wirklich tolle Bilder, das Engadin um diese Jahreszeit ist einfach unglaublich schön. War das im Stazerwald oder Val Roseg?