Eigentlich wäre dies ja eher ein Thema für den Beginn der Wandersaison. Dank dem verregneten Sommer bin ich aber wohl nicht die einzige, die ihrer Kondition etwas hinterher hinkt. Damit es künftig wieder runder läuft, finden sich um den Thunersee diverse Trainingsberge. Sie sind gut erreichbar und haben den Vorteil, dass sie mit Bergbahnen erschlossen sind. So lassen sich die Höhenmeter im Aufstieg nach Wunsch aufteilen und der Abstieg efolgt knieschonend per Gondeli oder Bähndli. Zugegeben, in erster Linie sollte bei einer Bergtour ja der Genuss im Vordergrund stehen, aber von nichts kommt nichts. Und wenn wir schon die Wahl haben, ist so ein “Trainingsberg” doch allemal einem stickigen Fitnesszenter vorzuziehen?
Harderkulm 1322m
Der Hausberg von Interlaken bietet sich auch an heisseren Tagen an, da der Aufstieg grösstenteils durch den Wanniwald führt. Dank der verhältnismässig tiefen Gipfelhöhe ist er oft auch schon im Frühling schneefrei begehbar. Bei schönem Wetter geniesst man von der Terrasse des Harderkulm einen tollen Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau.
- Start: Interlaken Ost
- Höhenmeter: 800
- Schwierigkeit: durchgehend markierter Wanderweg (T2)
- Mittelstation: –
- Varianten: Abstecher zum Wannichnubel, +200 Höhenmeter, durchgehend markierter Wanderweg, Gipfelaufschwung etwas ausgesetzt (T3-)
- Links: detaillierter Tourenbericht auf hikr.org | Offizielle Webseite Harderkulm | Soundtrack für unterwegs
Niederhorn 1963m
Der Aufstieg aufs Niederhorn gestaltet sich abwechslungsreich: im unteren Teil Wald, im oberen Teil wunderschönes Panorama auf die Berner Bergprominenz. Auch bei Schnee ist hier Höhenmetertraining möglich: zwischen Mittelstation und Gipfel wird ein Winterwanderweg unterhalten (400 Höhenmeter). Wer nach dem Wandern eine Stärkung braucht, dem sei eher das Berghaus Vorsass bei der Mittelstation als das überteuerte Gipfelrestaurant empfohlen.
- Start: Beatenbucht
- Höhenmeter: 1400
- Schwierigkeit: durchgehend markierter Wanderweg (T2)
- Mittelstation: Beatenberg 1121m, Vorsess 1581m
- Varianten: Auf dem Güggisgrat weiter zum Burgfeldstand und Gemmenalphorn, +300 Höhenmeter, markierter Wanderweg, teilweise leicht ausgesetzt (T3-)
- Links: detaillierter Tourenbericht auf hikr.org | Offizielle Webseite Niederhorn | Bergrestaurant Vorsass
Stockhorn 2190m
Wenn ich einen Hausberg habe, dann der Stögu. Er bietet zu allen vier Jahreszeiten schöne Touren, sei es in Wanderstiefeln, Kletterfinken oder Schneeschuhen. Der Normalaufstieg führt aus dem Simmental hoch zur Mittelstation Chrindi. Am Hinterstockensee kann man gut eine PicNic-Pause machen und – insbesondere im Bergfrühling – viele Alpenblumen bestaunen. Im Wissen, dass der grösste Teil bereits geschafft ist, sind dann auch die letzten paar Höhenmeter zum Gipfel nicht mehr so hart.
- Start: Erlenbach i.S.
- Höhenmeter: 1500
- Schwierigkeit: durchgehend markierter Wanderweg (T2)
- Mittelstation: Chrindi 1640m
- Varianten: Ab Chrindi westliche Wegvariante wählen und via Strüssligrat auf den Gipfel (T3)
- Links: detaillierter Tourenbericht auf hikr.org | Offizielle Webseite Stockhorn
Elsighorn 2341m
Das Elsighorn markiert, zusammen mit dem Gerihorn vis-à-vis, den Eingang ins hintere Kandertal. Es ist fast gleich hoch wie der Niesen und somit ein wunderbarer Aussichtsgipfel. Die Route ab Frutigen beinhaltet einen schönen Panoramaweg als Mittelteil, auf dem man zumeist alleine unterwegs ist. So kann man darüber hinwegsehen, dass die Elsigenalp ziemlich vom Wintersport gezeichnet ist.
- Start: Frutigen
- Höhenmeter: 1600
- Schwierigkeit: durchgehend markierter Wanderweg (T2), Gipfelaufbau leicht ausgesetzt
- Mittelstation: –
- Varianten: Aufstieg ab Talstation Elsigenbach, -600 Höhenmeter
- Links: detaillierter Tourenbericht auf hikr.org | Bergbahnen Elsigen – Metsch
Niesen 2362m
Der Niesen ist wohl DER Trainingsgipfel schlechthin. Auf der “Normalroute” ab Mülenen gibt es sogar Zeitmessung und Gepäcktransportservice via Bähndli. Man darf sich folglich nicht wundern, wenn man mal von einem Trailrunner überholt wird. Viele Wege führen auf den Niesen. Am Schönsten finde ich jenen ab Wimmis.
- Start: Mülenen
- Höhenmeter: 1700
- Schwierigkeit: durchgehend markierter Wanderweg (T2)
- Mittelstation: Schwandegg 1666m
- Varianten: diverse Aufstiegsmöglichkeiten; insb. jene ab Wimmis ist empfehlenswert
- Links: detaillierter Tourenbericht auf hikr.org | Offizielle Webseite Niesen | Niesen Webcam
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