Im Gegensatz zum Alpensteinbock ist der Alpenbock(-Käfer) hierzulande sehr schwierig zu finden. Im dritten Anlauf hats bei mir diesen Sommer dann endlich geklappt und ich durfte ihn ausgiebig fotografieren!
Der Alpenbock (Rosalia alpina) ist mit seiner auffälligen schwarz-blauen Farbe leicht zu erkennen und für so manchen Naturfotografen ein Wunschmotiv. Ausgewachsene Käfer erreichen eine Länge von etwa 15 bis 30 Millimetern und sie gehören zur Familie der Bockkäfer. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch von großer ökologischer Bedeutung. Sie spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Gleichgewicht der alpinen Ökosysteme und gelten als sogenannte “Smaragd-Art“.
Als typischer Bewohner von alpinen Wäldern bevorzugt der Alpenbock alte, abgestorbene Bäume (besonders Buchen), in deren Rinde er seine Eier ablegt. Die Larven entwickeln sich in den Holzgängen und ernähren sich von den verrottenden Pflanzenresten, wodurch sie einen positiven Einfluss auf den Waldumbau und die Holzzerlegung haben. Die Entwicklungsdauer der Larven kann je nach Umweltbedingungen und Nahrungsverfügbarkeit bis zu fünf Jahre dauern. Dies dürfte mit ein Grund sein, weshalb er mittlerweile in den meisten Regionen bedroht ist, denn es gibt leider immer weniger Wälder, wo Totholz solange stehen gelassen wird. Um den Alpenbock zu schützen, ist es wichtig, Lebensräume zu erhalten, in denen alte Bäume und Totholz vorhanden sind.
Letzten Sommer habe ich an genau so einem Projekt eines lokalen Naturschutzvereins mitgearbeitet. Wir haben sogenannte “Futterbuffets” für den Alpenbock gebaut: alte Buchenstämme, die als Kinderstube dienen sollen, in der Hoffnung, dass die Käfer diese bevorzugen gegenüber anderen Bäumen, die abgeholzt und weiterverarbeitet werden. Engagierte Mitglieder dieses Vereines setzen sich seit vielen Jahren für die Förderung des Alpenbocks ein und nicht zuletzt dank dieser Arbeit dürfen wir die Käfer mit etwas Glück bestaunen und fotografieren. Manchmal ist Naturfotografie eben auch ein Geben & Nehmen!
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