Zum ersten Mal in dieser Saison wage ich mich heute in “mein” Steinbock-Revier. Vor Ort bin ich etwas überrascht, wie viel Schnee noch liegt. Das Steinwild weiss es offenbar besser und denkt noch nicht mal daran, hier oben im Sulz herum zu staksen. Den gefiederten Alpenbewohnern sind die Restschneefelder allerdings egal.
Flügel sollte man haben. Das denke ich mir heute auch das ein oder andere Mal. Nur mühsam komme ich im weichen Schnee voran. Der Nebel nimmt mir immer wieder die Sicht, klart aber dazwischen auch mal auf. Spannende Wetterbedingungen, die den netten Nebeneffekt haben, dass sich ausser mir kein Mensch hier herum treibt.
Im Schnee sehe ich lediglich frische Spuren von Schneehühnern. Weit können sie nicht sein und einfacher als jetzt sind sie kaum je auszumachen: ihr Gefieder ist nämlich schon fast vollständig auf Sommer getrimmt und so versagt ihre Tarnung momentan ein bisschen.
Nicht nur die Schneehühner erlangen heute meine Aufmerksamkeit, sondern auch ein etwa amselgrosser Vogel. Ich habe ihn bisher nie bewusst wahr genommen, aber heute bildet er eine lautstarke Übermacht. Ich fotografiere einen aus der Distanz und bekomme kurz darauf von Hansruedi die korrekte Bezeichnung: Ringdrossel. Sie nisten momentan hier und werden meine heutigen Fotomodels – wenn auch etwas Schüchterne.
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