Letztes Jahr habe ich in Nähe meines Wohnortes einen Fuchsbau entdeckt. Leider bereits etwas spät, so dass ich die dort aufwachsenden Jungfüchse nur noch selten beobachten konnte. So nahm ich mir vor, diesen Bau heuer bereits Anfangs Frühling zu überwachen. Und siehe da, ich habe nicht nur Füchse, sondern auch Dachse als Nachbarn!
Das der ziemlich grosse Bau bewohnt ist, sah ich schon relativ früh daran, dass vor den Eingangslöchern immer wieder neu herausgebuddelte Erde lag. Für die letzte Gewissheit habe ich mir eine Wildcam gekauft und diese bei den Eingangslöchern und auf den Wildwechsel-Pfaden platziert. Es ging nicht lange, und ich hatte die ersten brauchbaren Aufnahmen:
Neben Fotos kann die Kamera auch Videosequenzen von max. 30 Sekunden aufnehmen. Am 27. Februar 2017 hatte ich das erste mal einen Dachs auf so einer Filmsequenz und freute mich riesig.
Ich habe darauf hin diese Videoüberwachung genutzt, um das Verhalten der Tiere etwas zu studieren. Konkret nahm mich Wunder, welches der vielen Löcher den nun der Haupteingang in ihren Bau ist (…denn der gigantische Bau wird ebenfalls von Füchsen bewohnt, doch dazu mehr in einem späteren Blogbeitrag…), wie viele Tiere es sind (…nach meinem aktuellen Stand mindestens 6!) und – aus fotografischer Sicht das wichtigste – um welche Zeit verlassen sie normalerweise den Bau.
Und da wären wir auch schon beim Knackpunkt: Dachse zu fotografieren, ist äusserst anspruchsvoll! Sie sind nämlich ausschliesslich Nacht- und Dämmerungsaktiv. Ausserdem riechen sie extrem gut und sind sensibel auf Geräusche.
“Meine” Dachse kamen praktisch pünktlich wie ein Uhrwerk jeweils 10 – 15 Minuten nach Sonnenuntergang aus ihrem Bau. Da blieben mir etwa 15 Minuten mit genügend Restlicht zum Fotografieren. Mit meiner Ausrüstung kam ich dabei relativ rasch an die Grenzen, weshalb ich mir zweitweise ein 400mm f/2.8 – Objektiv ausgeliehen habe. Doch auch mit dieser lichtstarken Monsterlinse arbeitete ich mit sehr hohen ISO-Zahlen und musste dafür etwas Kompromisse an der Bildqualität in Kauf nehmen. Aber schlussendlich zählt ja auch das Erlebnis: das Suchen nach dem idealen Versteck, die Hoffnung auf guten Wind, die Spannung zwischen Sonnenuntergang und dem ersten Erblicken eines schwarzweissen Kopfs, das Beobachten des emsigen Treibens der Tiere, wenn sie sich dann sicher genug fühlten, ihren Bau zu verlassen.
Jungtiere habe ich bis jetzt übrigens keine gesehen – ich hoffe sehr, dies auch noch erleben zu dürfen! 🙂
Schreibe den ersten Kommentar