Blick hinter die Kulissen: April
Willkommen zum Blick hinter die Kulissen des AUGENBLICKE 2025 Kalenders! Heute machen wir einen Ausflug in den Zauberwald!

Unter den Vögeln gehören Eulen zu meinen absoluten Lieblingen! Da sie tagsüber grösstenteils ruhen und still in ihren Tageseinständen sitzen, sind sie fototechnisch jetzt nicht eine riesen Herausforderung. Die Schwierigkeit besteht hier vielmehr darin, diese heimlichen Vögel überhaupt zu finden!
Aktuell höre ich beispielsweise fast wieder jede Nacht ein Waldkauz-Pärchen bei mir um die Ecke rufen. Ich wohne am Waldrand und seit Jahren leben hier Käuze, die mich phasenweise um den Schlaf bringen. Und ich habe wirklich bereits Stunden (!) verbracht, sie bei Tage zu suchen – leider bis dato erfolglos!
Bei allen Waldkäuzen, die ich bisher fotografieren konnte, erfuhr ich durch Zufall oder durch Freunde den Standort. Was natürlich super lieb & bequem ist, aber trotzdem freue ich mich bereits heute auf den Tag, an dem ich endlich meinen “eigenen” Waldkauz entdecken werde!
Ein lange gehegter Traum von mir war, einmal junge Käuze – sogenannte Ästlinge – zu sehen & fotografieren. Dank der Hilfe von Jan ging dieser Traum letzten Frühling in Erfüllung. Jan ist neben Fotograf auch ein sehr engagierter Ornithologe und hat bei sich in der Region mehrere Eulen-Nistkästen montiert, die er natürlich auch entsprechend beobachtet. Weil in unseren bewirtschafteten Wälden Totholz mit natürliche Löchern, Baumhöhlen und Unterschlüpfen immer seltener werden, sind Nistkästen eine gute Möglichkeit, die Vögel zu unterstützen. Einer dieser Kasten wurde dann auch von einem Waldkauz-Paar angenommen. Die Elterntiere brüten darin das Gelege (meist 1-3 Eier) aus. Wenn die Jungen geschlüpft sind, verbringen sie die ersten Tage noch im Kasten. Erst wenn sie flügge werden, trauen sie sich heraus und erkunden – noch flugunfähig – auf den Ästen wandernd die Umgebung. Daher der Name “Ästling”. Sie werden während dieser Zeit immer noch von den Eltern mit Futter beliefert. Es kann auch vorkommen, dass Ästlinge am Boden sitzen, entweder weil sie runter gefallen sind oder tiefere Etagen ihres Habitats erkunden wollen. Spaziergänger nehmen sie dann immer wieder mal aus Sorge auf und bringen sie in Auffangstationen – was zwar gut gemeint, aber absolut unnötig ist! Einerseits sind die jungen Käuzchen exzellente Kletterer und können problemlos wieder zu ihrem Nest (oder Kasten) hochklettern und andererseits sind die Elterntiere, wie bereits erwähnt, nie weit und kümmern sich solange um ihre Schützlinge, bis sie selbständig jagen & fliegen können.

Die Ästlings-Phase dauert nur wenige Wochen und je älter die Vögel werden, desto weiter weg bewegen sie sich. Um sie zu fotografieren, muss man also schnell reagieren und idealerweise in den ersten Tagen gleich vor Ort sein. Ein ausreichender Sicherheitsabstand und Ruhe, um die Tiere so wenig wie möglich zu stören, versteht sich von selbst. Jan hat mich also sofort benachrichtig, als die jungen Käuzchen ihre ersten Ausflüge im saftig grünen Buchenwald unternommen haben und so sind diese Aufnahmen entstanden – vielen Dank noch einmal!



Weitere Eulen-Fotos gibts in meinem Portfolio.
Habt ihr selbst auch schon mal Eulen gesehen? Oder gehört? Wenn ja, welche?