Es war das grosse Thema des vergangenen Wochenendes, nicht nur bei Fotografen: die Mondfinsternis vom Freitag Abend hat alle in ihren Bann gezogen! Bis in den späten Nachmittag war ich unschlüssig, wo ich sie beobachten & fotografieren will – schlussendlich haben wir uns für den Thunersee entschieden.
Bewaffnet mit einer Take-away – Pizza machen wir uns nach Feierabend ins Gwatt auf, wo wir erwartungsgemäss nicht alleine waren an diesem wunderschönen Sommerabend. Neben Stand-up-Paddler, Schwimmer, Grillierenden und Hundespaziergänger warteten auch bereits vereinzelte Fotografen am Seeufer. Nach und nach werden immer mehr Stative aufgestellt und auch “Nichtfotografen” gesellen sich zu uns, fragen wo der Mond denn aufgehen wird und wie nahe ich ihn “heranzoomen” könne. Auf letzteres weiss ich nicht wirklich eine Antwort – ich habe 400mm Brennweite auf APS-C, aber keine Ahnung, wie gross der Mond erscheinen wird. Laut Plan sollte er dies um 21:20 Uhr genau neben der Jungfrau tun.
Es gibt nur ein Problem: genau um das Dreigestirn halten sich die Wolken hartnäckig! Alle schauen gebannt in den Himmel und hoffen, dass sie sich noch rechtzeitig lichten. Und tatsächlich: mit etwas “Verspätung” geht der bereits dunkelrote Mond schliesslich hinter den Wolken auf! Was für ein faszinierendes Schauspiel, dem wir nun fast eine Stunde bewohnen können, viele Fotos schiessen, sowie auch den Mars und die vorbeiziehende ISS noch begrüssen können.
Nachtrag zum Technischen:
Am Wochenende habe ich eines der Fotos in einer Facebook-Gruppe geteilt und es ging nicht lange, bis die ersten Kommentare kamen (einige nett fragend, andere böse verurteilend), dass es sich um Composing – also das nachträgliche “Zusammensetzen” einzelner Bildelemente in Photoshop o.ä. – handelt. Ihr dürft euch aber Gewiss sein, dass ich so etwas nicht mache (und wenn, dann würde ich es entsprechend deklarieren)! Einerseits fehlen mir dazu schlicht die nötigen Photoshop-Fertigkeiten und andererseits entspricht es einfach nicht dem, was ich unter (Natur-)Fotografie verstehe, resp. wie ich sie praktizieren möchte. Vielleicht schreibe ich zu diesem umfangreichen Thema mal einen seperaten Blogbeitrag…
Die Möglichkeit, solche Bilder als “One-Shot” aufzunehmen, liegt primär daran, dass eben auch das “Nebenmotiv” genügend weit (in diesem Fall ca. 35km Luftlinie) entfernt vom vorgängig recherchierten Aufnahmeort ist. Und selbst so sieht man bei genauer Betrachtung in Originalauflösung, dass die absolute Schärfte auf dem Mond liegt und die Berge nicht 100%ig scharf sind. Für Web- und Social-Media-Auflösung reicht mir dies aber.
Die Exifs der Fotos sind alle irgendwo im Bereich von 400mm, f/8, 1.5sec und ISO 2000.
Wunderschöne Photos Mel. Sowohl vom Blutmond, als auch viele andere Fotos von deinen Reisen.
Schön, dass wir sie betrachten können.
Werde deine Ausstellung im September besuchen.
Mir gefällt deine Sichtweise der Dinge.
LG
Ursula
Vielen lieben Dank für das nette Feedback Ursula! Das freut mich sehr & natürlich auch, dass du die Ausstellung besuchen kommen willst 🙂