Von Schwedisch Lappland auf die Lofoten

Nordlichter, Elche, Schnee, Sturmböen – das ist Nordskandinavien im Winter! Während einer Woche haben wir schwedisch Lappland und die Lofoten erkundet und die wilde Natur so richtig zu spüren bekommen.

In diesem Blogbeitrag geht es primär um die Reise an sich. Für mehr Landschafts-Impressionen empfehle ich die separaten Einträge Die schönsten Strände der Lofoten und Malerisches Reine und Hamnoy.

Die Strecke

Rund 400km sind es von Kiruna in Schwedisch Lappland auf die Lofoten, die sagenumworbene Inselgruppe im Norden Norwegens. Wir haben uns dafür bei Europcar einen Skoda-Kombi gemietet, bekamen aber überraschend ein Upgrade auf einen praktisch neuen VW Passat mit allen möglichen Extras wie Standheizung, Parkassistent etc. Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 5.5 Liter / 100km (Diesel) hatten wir ausserdem ein sehr sparsames Auto – ein nicht zu unterschätzender Faktor bei den doch realtiv hohen Spritkosten in Skandinavien.

Grösstenteils waren wir auf der Hauptstrasse E10 unterwegs, welche auch im Winter in gutem Zustand ist. Winterreifen mit Spikes empfehlen sich aber trotzdem und sind bei den Mietautos eigentlich “serienmässig” aufgezogen.

Das Wetter

Dies ist der wohl unberechenbarste Faktor. Wir hatten von Sonnenschein, über Dauerregen bis zum Schneesturm mit über 100km/h – Windböen die gesamte Palette. Entgegen der nördlichen Lage ist es auf den Lofoten nicht so kalt, wie man meinen möchte: dank dem Einfluss des Golfstroms bewegen sich die Temperaturen meist um den Gefrierpunkt. Die ersten Tage hatten wir gar gegen 10 Grad – allerdings eben kombiniert mit Dauerregen. Ein paar Tage später wandelte sich der Regen dann endlich in Schnee. Im Schwedischen Hochland gabs dann schlussendlich sogar Minustemperaturen im zweistelligen Bereich.

Die Unterkünfte

Auch hier sei zu erwähnen, das Nordskandinavien kein günstiges Pflaster ist. Wenn man sich allerdings frühzeitig etwas auf den verschiedenen Booking-Portalen umschaut, findet man durchaus interessante Angebote. Auf den Lofoten empfiehlt es sich, eines der vielen zu Ferienhäuschen umfunktionierten Fischerhüttchens, sogenannte Rorbuer, zu mieten. So hat man die Möglichkeit, selbst zu kochen, womit man sicherlich einerseits etwas günstiger weg kommt und andererseits nicht so sehr von fixen Essenszeiten abhängig ist, was vorallem den Fotografen lichttechnisch entgegen kommt.

Wir haben der Reihe nach in folgenden Unterkünften übernachtet und können allesamt guten Gewissens weiterempfehlen:

Abisko Turiststation

Diese Einrichtung des STF liegt etwa eine Stunde von Kiruna entfernt wunderbar am Ufer des im Winter zugefrorenen Sees Torneträsk. Vor einigen Jahren endete hier mein Trekking entlang des Kungsleden und ich hatte die Unterkunft und besonders das vorzügliche Restaurant in bester Erinnerung. Vom Etagenbett im Massenlager bis zu komfortablen Doppelzimmer gibts hier für jedes Budget etwas. Wer etwas länger Zeit hat, findet ausserdem die Möglichkeit für vielfältige Outdooraktivitäten, von Schneeschuhtrekking über Eisklettern bis zu Huskytouren. Lohnend bei gutem Wetter ist sicherlich auch die Abisko Skystation, welche sich auf dem “Hausberg” Nallo befindet – beste Chancen für Nordlichter!

Thon Hotel Svlovaer

Modernes Hotel mit bester Sicht aufs Meer. Vom Zimmer aus kann man die Hurtigruten-Schiffe beim an- und ablegen beobachten. Exzellentes Frühstücksbuffet.

Reine Rorbuer

Schlicht zum verlieben: auf Stelzen stehen die unterschiedlich grossen, roten Häusschen im Fjord von Reine und bieten ein Panorama, das seinesgleichens sucht. Modern eingerichtet und ausgestattet mit allem Notwendigen – wir wollten am liebsten nicht mehr weg!

Anker Brygge Svolvaer

Auch hier hatten wir ein Rorbuer, welches im Vergleich aber etwas traditioneller, weniger modern daher kommt. Super Lage auf einer kleinen Insel, welche mit einer Brücke mit dem Stadtzentrum verbunden ist.

Hotel Kebne Kiruna

Einfaches und zweckmässig eingerichtetes Stadthotel mit guten Preis-/Leistungsverhältnis. In Gehdistanz zum Stadtzentrum.

Wildlife

Skandinavien ist bekannt für seine artenreiche Tierwelt. In Schweden verläuft die Hauptstrasse E10 zeitweise entlang der Grenze des Abisko Nationalparkes, wo wilde Rentiere, Elche, Wölfe, Vielfrasse oder auch Luchse heimisch sind. Gesehen haben wir lediglich einen Schneehasen, welcher leider zu flink für die Kamera war. Die norwegischen Küsten und Inseln beherbergen eine Grosszahl von Vögel. Den imposantesten, den Seeadler, durften wir gleich mehrmals sehen, allerdings gelang mir auch von ihm leider kein Foto. Dafür hatten wir unglaubliches Glück in letzter Minute: statt uns die Zeit vor dem Heimflug in Kiruna tot zu schlagen, sind wir ein Stück weit entlang der Stichstrasse nach Nikkaluokta gefahren, in der Hoffnung, vielleicht doch noch einen Elch zu finden. Und tatsächlich! Nachdem wir zunächst ein Rentier beobachten können, treffen wir wenig später eine stattliche Elchkuh, die sich ungestört beim Mittagessen zusehen & fotografieren liess.

Nordlichter

Einer der Hauptgründe, warum man im Winter in den hohen Norden reist, sind sicherlich auch die Nordlichter! Leider hatten wir dieses Mal auf den Lofoten kein Glück – der Himmel war einfach immer wolkenbedeckt. Dafür konnten wir in Schweden bei eisigen Temperaturen die Lichter tanzen sehen. Wer so etwas auch schon einmal erleben durfte, kennt die Faszination und weiss, dass man sich kaum satt sehen kann!

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