Alpsommer in Adelboden

Eine Kollegin von mir verbringt diesen Sommer ein paar Wochen in einer Alphütte auf der Engstligenalp, wo sie beim Käsen und Bewirtschaften der Gäste mithilft. Zusammen mit ein paar Freunden gingen wir sie letztes Wochenende besuchen. Diese Gelegenheit habe ich natürlich auch gleich genutzt, um ein paar Bilder von der schönen Adelbodner Bergwelt zu machen.

Wir starten bei wunderschönem Sommerwetter bei der Talstation der Gondelbahn und nehmen den steilen Weg entlang des Engstligenfalls in Angriff. Es ist heiss und der Rucksack ist schwer – wir sind folglich eher gemütlich unterwegs. Beim oberen Engstligenfall gibt es dann dank der Gischt etwas Abkühlung. Wir machen mehrere kleine (Foto-)Pausen und staunen ob dem vielen Wasser, das derzeit hier in die Tiefe donnert. Wüssten wir es nicht besser, könnte man denken, man sei in Island – so wild und imposant präsentiert sich die Landschaft hier.

Auf der Engstligenalp angekommen, entdecke ich per Zufall einen Spot, bei dem ich gleich das Bild sehe, welches ich später machen möchte: eine mittlere bis lange Belichtung eines Bergbaches mit dem markanten Tschingellochtighorn im Hintergrund in hoffentlich schöner Abendstimmung. Als wir wenig später bei der Alphütte ankommen und uns mit einem Zvieriplättli für den Aufstieg belohnen wollen, steht mein Vorhaben aber arg auf der Kippe: wie aus dem Nichts ziehen plötzlich düstere Wolken auf und wenig später beginnt es zu regnen. So zügeln wir halt mit einer Flasche gutem Wein von der Terrasse in unser späteres Nachtlager und vertreiben uns die Zeit mit Kartenspielen.

Als der Regen langsam etwas nachzulassen scheint, schnappe ich mir die Kamera und wandere zu einem kleinen Seeli, das ich bereits im Vorfeld recherchiert habe. Aber es reicht für gerade mal ein Bild, bevor es wieder wie aus Kübeln zu giessen beginnt. Patschnass bin ich wenig später zurück bei meinen Freunden und klinke mich wieder in die Spiel- und Weinrunden ein.

Ich hätte ehrlich gesagt kaum mehr daran geglaubt, aber nach dem Abendessen schlägt das Wetter tatsächlich wieder um und die Abendsonne zeigt sich nochmals kurz. Jetzt aber nichts wie los, Kamera geschnappt und fast im Sprint zu dem Bächli geeilt – beim Abstieg ist allerdings etwas Vorsicht geboten; der steile Abhang ist mittlerweile nämlich ziemlich matschtig. Kaum habe ich das Stativ aufgebaut und will loslegen, kriege ich Besuch von zwei Kühen. Sie wollen wohl auch mit aufs Foto und so switche ich halt zwischen kurzen und längeren Belichtungszeiten – je nach dem, ob ich die  umherwuselnden Kühe mit im Bild habe oder nicht. Auf dem Rückweg zur Alphütte mache ich nochmals rasch halt beim Bergseeli, wo mir dann keine Kühe mehr in die Langzeitbelichtung trotten.

Was für ein Glück, dass es trotz dem launischen Wetter noch geklappt hat! Und damit noch nicht genug: zwar sind für die Nacht heftige Gewitter angesagt, aber als ich irgendwann um Mitternacht zum Fenster heraus spähe und Sterne sehe, wage ich mich trotzdem noch einmal raus. Ich habe wohl wirklich das einizge, etwa 30 minütige, sternenklare Zeitfenster erwischt und kann so noch die Milchstrasse über dem Wildstrubel fotografieren, bevor es wieder zuzieht und zu stürmen beginnt. Was für ein geniales Wochenende, an dem wieder einmal alles gepasst hat!

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3 Kommentare

  1. Rainer
    7. August 2016
    Antworten

    Da habt ihr wohl ein perfektes Wochenende gehabt – schöner Bericht und tolle Bilder – die Urlaubsstimmung steigt 🙂 Am 18. geht es endlich los.

    • 7. August 2016
      Antworten

      Cool, was hast du so geplant? Oder schaust spontan, je nach Wetter?

  2. Rainer
    8. August 2016
    Antworten

    Ich habe mir ein paar Touren herausgesucht und mach das spontan nach Wetter – bin immer 2-3 Tage irgendwo und starte dann von da aus. Bin da ganz flexibel.

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