Es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal auf den Grossen Aletschgletscher runterblicken konnte. Damals kraxelten wir bei strahlendem Sonnenschein über den Blockgrat und durch den Klettersteig am Eggishorn. Auch im Winter ist die Aletsch Arena einen Besuch wert, denn Aussicht und Sonnenschein gibts auch im März!
Ich liess die langen Latten für einmal zu Hause und steige zu Fuss in die Gondel hoch zur Moosfluh, wo der Winterwanderweg zur Riederfurka beginnt. Dieser Gratweg entlag des Grossen Aletschgletschers gilt als einer der schönsten Höhenwanderwege der Alpen. Und wahrlich, das Panorama kann sich sehen lassen: auf der einen Seite der gewaltige Eisstrom, auf der anderen Seite die Viertausender des Wallis.
Ich laufe los und verstaue nach und nach zuerst Daunenjacke, dann Hardshell und schlussendlich auch den Faserpelz im Rucksack – obschon es bereits späterer Nachmittag ist, heizt die Sonne ziemlich ein und macht auch dem Schnee zu schaffen. Zum wandern ist es angenehm; bloss Abstecher wenige Meter neben dem gespurten Weg führen umgehend zu hüfttiefem Einsinken. Also zurück dorthin, wo ich festen Boden unter den Füssen habe. Für den Sonnenuntergang kämpfe ich mich dann aber doch nochmals an ein einladendes Plätzchen etwas abseits des Pfades. Hübsche Fotos müssen ja schiesslich auch etwas verdient werden 😉
Kaum ist die Sonne weg, sinkt auch die Temperatur merklich. Ich packe nicht nur die warmen Kleider wieder aus, sondern auch meine Wanderstöcke, denn der zuvor aufgeweichte Schnee verwandelt sich zunehmend in Eis. Der Abstieg zur Riederfurka gleicht so einer Rutschpartie, bei der aber zum Glück sowohl Knochen wie auch Ausrüstung heil bleiben. Beim Bergrestaurant mache ich eine längere Pause, um die blaue Stunde einzufangen.
Gerne hätte ich auch noch den Sternenhimmel fotografiert. Leider zieht aber kurz nach dem Eindunkeln Nebel auf. Zeit also, im Schein der Stirnlampe zur Riederalp hinunter zu tappen. Dort kann ich dann bequem mit der Gondel – sie verkehrt genialerweise bis 23:05 (!) – wieder zu Tale fahren, wo ich dann, endgültig im Nebel angekommen, in den Zug nach Hause umsteige.
Nützliche Links
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