Kegelrobben an der Nordsee (Teil 2)

Wie angekündigt, hier nun der zweite Teil meiner Impressionen von den kleinen Kegelrobben, wo ich etwas näher auf das Fotografieren selbst eingehen möchte. Die Robben waren für mich der Hauptgrund, überhaupt an die Nordsee zu reisen. Da die Jungen zwischen Dezember und Januar zur Welt kommen, war der Zeitrahmen gegeben. Zur Vorbereitung gehört dann einiges Administratives wie Zug- und Fährebillet organisieren, Hotels buchen, Fahrpläne studieren und schliesslich gelang es mir sogar noch, eine Kollegin für das Unterfangen zu überzeugen!

Und dann natürlich die berühmte Frage: was nehme ich alles mit? Was die Kleidung anbelangt, so ist das noch relativ einfach: der Jahreszeit entsprechend sind warme, wasser- und winddichte Outdoorkleider bestens geeignet. Etwas komplizierter wirds bei der Fotoausrüstung. Wie immer bei Tierfotografie möchte man eine möglichst lichtstarke und möglichst lange Brennweite. Ich habe hier ein nicht sehr lichtstarkes Tamron 150-600mm und ein nicht sehr “langes” Canon 70-200mm – letzteres ist mit 2-fach-Extender immerhin doch 400mm und immer noch lichtstärker als das Tamron. Einmal mehr also die Wahl zwischen Brennweite und Lichtstärke. Ich habe mich für die 3. Variante entschieden: schleppen – beide Objektive kamen mit!

Ums vorweg zu nehmen: das Tamron habe ich nicht einmal aufgeschraubt. Dies lag einerseits an den wetterbedingt eher düsteren Lichtverhältnissen und andererseits daran, dass man wirklich sehr gut bis auf 30 Meter an die Tiere rankommt. Mit einer Vollformat-Kamera habe ich ausserdem noch ausreichend Möglichkeiten, das Bild im Nachhinein etwas zuzuschneiden.

In Action


Das Verhalten den Tieren gegenüber habe ich im letzten Teil ja schon kurz angesprochen: wann immer möglich, ist ein Abstand von mind. 30 Meter einzuhalten. Dies ist manchmal einfacher gesagt als getan. So war ein Junges beispielsweise besonders neugierig und hat uns regelrecht bedrängt, worauf hin wir abermals den Rückzug antreten mussten 🙂

Robben sind dankbare Tiere zum fotografieren, da sie sich im Vergleich zu Vögel selten bewegen, und wenn, dann nicht hektisch. Man hat also ausreichend Zeit für Bildkomposition, Fokussierung und vielleicht auch das ein oder andere auszuprobieren. Als Herausforderung empfand ich eher die Bedingungen: starker Wind und winterliche Temperaturen machen das arbeiten mit der Kamera nicht unbedingt gemütlich. Und falls jemand einen Tipp hat, wie ich auch die letzten Sandkörner noch aus meinem Stativ rausbringe – gerne her damit!

Ich habe die Tage an der Nordsee – trotz, oder gerade wegen des rauen Wetters – sehr genossen und hoffe, dass ich die Kegelrobben bald wieder einmal besuchen gehen kann!

Weitere schöne Robbenfotos findet ihr beispielsweise bei Martin Braun Photography.

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