Was wäre Kanada ohne Bären? Zugegeben, etwas Glück gehört schon dazu, Meister Petz in freier Wildbahn beobachten zu können. Wenns schon mit dem Wetter zeitweise nicht recht klappen wollte, so schien ich dafür mit den Wildtieren einen umso “besseren Draht” zu haben: gleich mehrere Bären durften wir beobachten!
Den ersten jüngeren Grizzly sahen wir im Knight Inlet aus sicherer Distanz vom Wasser aus. Er suchte den Strand nach Muscheln ab, die ihm ziemlich zu schmecken schienen:
Das Knight Inlet erreicht man von Vancouver Island in einer etwa zweistündigen Bootsfahrt. Ganz am Ende dieses hübschen Fjords sollen öfters Grizzlies am Waldrand und im hohen Gras beobachtet werden können. Und tatsächlich: nach ein bisschen Ausharren im Regen taucht ein weiterer stattlicher Bär auf:
Neben Grizzlies leben in Westkanada auch viele Schwarzbären. Sie können – entgegen ihrem Namen – auch einen braunen Pelz haben; ganz selten begegnet man sogar einem Kermode (auch Spirit Bear genannt), dessen Fell so hell ist, dass man ihn glatt für einen Eisbären halten könnte.
Im Wesentlichen lassen sich Grizzlies und Schwarzbären an ihrer Grösse und am Körperbau unterscheiden: Grizzlies haben sehr ausgeprägte Schultermuskeln, die sie “bucklig” erscheinen lassen. Schwarzbären sind deutlich kleiner und können – im Gegensatz zu Grizzlies – auch im Erwachsenenalter noch auf Bäume klettern. Und da wären wir auch schon bei unserer dritten und letzten Bärenbegenung:
Wir waren in der sehr empfehlenswerten Ten-ee-ah – Lodge in der Nähe von Williams Lake und wollten auf dem “hauseigenen” Trail zu einem Aussichtspunkt wandern. Bevor wir los marschierten, haben wir uns noch über allfällige Bärenaktivitäten in der Gegend erkundigt, man meinte aber, dass Sichtungen eher selten und wann, dann eher bei Dämmerung, vorkommen.
Natürlich haben wir die allgemein geltenden Verhaltensregeln beim Wandern in Kanada, welche vor allem darauf abzielen, sich mit Reden, Klatschen, Glöckchen oder welchen Geräuschen auch immer bemerkbar zu machen, trotzdem eingehalten. Wir staunten aber nicht schlecht, als uns nach einer Kurve mitten auf dem Weg eine ebenso erstaunte Bärenmutter mit zwei Jungtieren entgegenblickt. Jetzt nur keine Panik, keine hektischen Bewegungen und ruhig den Rückzug antreten. Die kleinen Bärchen sind in der Zwischenzeit auf den nächst gelegenen Baum geklettert, während die Mutter uns nicht aus den Augen lässt, aber scheinbar auch beruhigt davon Kenntnis nimmt, dass wir uns zurück ziehen. Aus sicherer Distanz habe ich dann noch eines der Jungtiere auf den Baum fotografieren können.
[…] lange bevor es ans Packen geht, mache ich mir Gedanken, was ich gerne fotografieren möchte. Bären, Orcas und Mountain Goats standen dieses Mal ganz oben auf der Liste – zwei davon sind mir […]