Typische Tessiner Alpen um den Pizzo Vogorno

Das verlängerte Auffahrtswochenende haben wir für einen Ausflug in die Sonnenstube genutzt. Im Visier hatten wir ursprünglich den Pizzo Vogorno, jedoch liegt auch im Süden in höheren Lagen noch erstaunlich viel Schnee. So haben wir die umliegenden (zum Teil verlassenen) Alpen mit ihren typischen Steinhäuschen in den Mittelpunkt unserer Streifzüge genommen:

Alpe Odro

Ein hübsch restauriertes Agriturismo, wo man sowohl im Massenlager wie auch in kleinen Steinhäuschen übernachten kann. Die Aussicht auf den Lago Maggiore und den Vogorno-Stausee teilt man sich mit Eseln, Hühnern, Katzen und – wen wunderts? – Nera Verzasca Ziegen. Letztere sind auch für einen Grossteil der kulinarischen Leckerbisse, die hier serviert werden, verantwortlich. Da die Alp ganzjährig bewohnt ist, wird auch heute noch in den steilen Hängen geheut. Interessantes über dieses alte Handwerk erfährt man im kleinen Wildheu-Museum.
www.odro.ch

Schöne Aussicht auf den Vogorno-Stausee und den Lago Maggiore

Alpe Bardughè

In rund einer Stunde ab Odro erreicht man die auf 1600 MüM liegende Alpe Badrughè. Oder man nimmt aus dem Tale die abenteurliche Seilbahn und spart sich damit einige Höhenmeter. Dafür blättert man aber auch stolze 60.- (!) hin. Wir gehen natürlich zu Fuss, auch wenn zur Zeit ein hartnäckiges Schneefeld über einem Bach, wie auch der recht hohe Wasserstand eben dieses, den Weg etwas erschweren. Allfällige nasse Füsse werden aber kurz darauf mit einem noch spektakuläreren Panorama als von der 300 Meter tiefer liegenden Alp Odro belohnt. Die Aussichtsterrasse Bardughè lädt wirklich zum Verweilen ein! Allerdings sollte man sein eigenes Pic-Nic mitbringen (…und aufpassen, dass es die neugierigen Pferde und Schafe nicht stibizen!), den die Alp ist nicht bewirtet. Selbstversorger können aber auch hier im Massenlager oder in Hütten übernachten.

Alpe Bardughè

www.bardughe.ch (mit Webcam)

Alpe Viciüm

Der “Geheimtipp”, da weder bewartet noch ausgeschildert. Der Weg ist aber einfach zu finden: ab Bardughè passiert man das Seilbähnchen und folgt dem Forstweg entlang der Höhenkurve via Pt. 1619 zum Pt. 1569. Die Alp hat ihre besten Tage hinter sich, ist verlassen und von einigen Häuschen sind nur noch Ruinen übrig. Eigentlich schade, den die Lage ist absolut genial! Hoch über der Verzasca kann man von hier aus nahezu das ganze Tal einsehen und schöne Tiefblicke nach Vogorno geniessen.

Alpe Viciüm

Alle drei Alpen können gut in einer Tagestour besucht werden. Die Gegend ist es allerdings durchaus wert, sich etwas mehr Zeit zu nehmen. Momentan ist der Bergfrühling in vollem Gange und auch Wildtiere können gut beobachtet werden. Wir haben drei Näche in Odro verbracht und konnten so die sommerlichen Temperaturen sowie die wilde Tessiner Bergwelt in vollen Zügen geniessen.

 

2 Kommentare

  1. Christoph Fleischer
    23. Dezember 2018
    Antworten

    Mit Freunden habe ich diesen Beitrag in “Natura Helvetica” gelesen und auf dieser Website wieder gefunden. Diese wundervolle Natur kenne ich ziemlich gut, denn wir haben ein Rustico auf Alpe Ganna (500 Höhenmeter unterhalb Vicciüm und Bardughé) und besuchen diese Alpen natürlich oft, besonders wenn wir wieder einmal auf den Pizzo Vogorno wandern. Also gäbe es fürs nächste Mal eine alternative Unterkunft zu Odro auf Alpe Ganna -einfach Bescheid sagen, dann könnten wir etwas arrangieren.
    Freundliche Grüsse,
    Christoph Fleischer

    • 30. Dezember 2018
      Antworten

      Hallo Christoph
      Vielen Dank für deinen Besuch und den netten Kommentar – das freut mich sehr! Ich hoffe fest, bald wieder einmal in diese wunderschöne Gegend gehen zu können. Da würde ich ggf. gerne auf dein Angebot zurück kommen, klingt spannend!
      Liebe Grüsse und bereits jetzt alles Gute fürs neue Jahr!
      Mel

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