Die letzten Tage fiel wahrlich einiges an Wasser vom Himmel. Zugegeben, ich mag Regenwetter auch nicht sonderlich. Aus fotografischer Sicht finde ich Wasser aber etwas wunderbares. Ich liebe es beispielsweise, mittels Langzeitbelichtung sanfte und weiche Wasserlandschaften zu zaubern.
Solche Bilder ernten oft grosses Staunen und Lob, dabei sind sie einfacher gemacht als gedacht.
Was man dazu braucht
- eine Kamera, die manuelle Einstellungen erlaubt
- ein Stativ
- evtl. ND-Filter (=Graufilter)
- evtl. Fernauslöser
Grundsätzlich eignen sich “dunklere” Tage eher. Hartes & helles (Sonnen-)Licht erschweren eine lange Belichtungszeit. ND-Filter erlauben, die Belichtungszeit um verschiedene Faktoren zu verlängern.
Wie man das Bild aufnimmt
Je länger man belichtet, desto sanfter zieht man das Wasser. Die optimalen Einstellungen lassen sich meist nur durch ausprobieren finden. Als Grundlage könnte man beispielsweise Folgendes probieren:
- möglichst kleine Blende (= hohe Zahl, z.B. f16 oder f22)
- möglichst tiefer ISO (80 oder 100)
- Belichtungszeit von 1 Sekunde oder mehr
Je nach Kameramodell macht man diese Einstellungen im M-Profil, will man länger als 30 Sekunden belichten, im B-Profil (=bulb). Ich fokussiere in der Regel manuell auf “unendlich” und habe den Weissabgleich auf “automatisch”, da ich im RAW-Format aufnehme und die Fotos anschliessend in PS Lightroom entwickle.
Weil bei der Langzeitbelichtung nun der Kameraverschluss so lange geöffnet bleibt, ist es ganz wichtig, dass die Kamera auf einem Stativ steht. Kleinste Verwackelungen würden das Bild sonst unscharf machen. Idealerweise nimmt man auch deswegen via Fernauslöser auf. Ansonsten lässt sich auch mit dem kamerainternen Selbstauslöser vermeiden, dass man beim Drücken des Auslösers das Bild unabsichtlich verwackeln würde.
Wie man das Bild nachbearbeitet
Was viele vielleicht erstaunen mag: solche Aufnahmen benötigen kaum Nachbearbeitung. Ich mache – wie oben angesprochen – eigentlich nur den Weissabgleich nachträglich, optimiere eventuell Kontrast und Schärfe ein bisschen und schneide / begradige vielleicht den Bildausschnitt noch etwas. Wie stark ein Bild (nach-)bearbeitet werden will, ist wie immer Geschmacksache.
Viel Spass beim Ausprobieren!
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