Letzten Winter war ich leider etwas zu spät dran und der geplante Besuch einer schönen Gletscherhöhle hat nicht mehr geklappt. Es stand somit für diesen Winter ganz hoch auf der Prioritätenliste und nach einer Reko-Tour im Herbst wusste ich: sie wird auch dieses Jahr wunderschön sein!
So stapfen wir an diesem kalten Dezember-Morgen voller Spannung und Vorfreude durch den Schnee. Wie wird es aussehen? Gelingt es mir, die Schönheit auf die Speicherkarte zu bannen? Werden wir die Höhle überhaupt finden und betreten können?
Ich konnte bereits mehrere Gletscherhöhlen besuchen, hier eine kleine Auswahl älterer Beiträge:
- https://tiefblicke.ch/archive/11206
- https://tiefblicke.ch/archive/12871
- https://tiefblicke.ch/archive/7247
Jede dieser Höhlen war auf ihre Art und Weise faszinierend und einzigartig. Und leider auch vergänglich – die meisten sind unterdessen eingestürzt oder weggeschmolzen. Durch die rasanten, klimabedingten Veränderungen unserer Gletscher entstehen aber auch immer wieder Neue.
Und diese hier ist wirklich ein ganz besonderes Juwel! Schon nur die schiere Grösse verschlägt einem den Atem. Ich komme aus dem Staunen fast nicht raus und brauche eine gefühlte Ewigkeit, bis ich überhaupt mit dem Fotografieren anfangen kann. Die vielen Perspektiven und Details im Eis machen es einem nicht einfach, sich auf ein Sujet festzulegen. Mich hat dann aber doch etwas speziell in seinen Bann gezogen: ein von der Decke ragender Eiszapfen, der auf eine Art “Eis-Stalagmit” am Boden trifft. Sowas Wunderschönes habe ich bisher noch nie gesehen!







An so einer Location verliere ich jegliches Zeitgefühl und auch die Kälte nehme ich kaum wahr. Erst als wir die Höhle wieder verlassen und uns die Wintersonne ins Gesicht scheint, merke ich, wie gut das tut! Nach einem kleinen Happen ziehen wir die Schneeschuhe an und machen uns wieder auf den Weg. Es gibt weitere Höhlen im unmittelbaren Umkreis, mindestens eine davon wollen wir uns auch noch ansehen.
Und auch diese – genau genommen eher ein Tunnel – ist auf ihre Art wunderschön, wenn auch sie auf mich nicht ganz die gleiche Wirkung hat, wie die erste. Interessant ist, dass das Farbspektrum des Eises hier ganz anders wirkt. Etwas, was mir erst beim aussortieren und entwickeln der Bilder richtig bewusst wurde. Es muss wohl mit dem Lichteinfall zusammen hängen, dass diese Höhle hier generell heller wirkt und das Eis statt dunkelblau eher grünlich-türkis strahlt. Auch hier finde ich einige schöne Details und Formationen. Neben einer “Eissäule” gefallen mir besonders die filigranen Strukturen am Boden!







Auch wenn die Gletscherhöhle unterdessen sehr populär geworden ist und von diversen Workshops und lokalen Tourenanbieter rege besucht wird, werde ich den genauen Ort nicht öffentlich im Internet bekannt geben, danke fürs Verständnis! Zudem weise ich darauf hin, dass das Betreten einer Gletscherhöhle – genauso, wie ein Gletscher als solches – stets ein gewisses Risiko darstellt und nur mit entsprechender alpiner Erfahrung & Ausrüstung erfolgen sollte.
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