Ja, die Ähnlichkeit ist kaum zu übersehen: wie eine etwas ausgebleichte, grosse Version unseres heimischen Eisvogels (Alcedo atthis) sitzt er da und beobachtet die Wasseroberfläche unter sich: der Gürtelfischer (Megaceryle alcyon).
Beide Vögel gehören in die Familie der Eisvögel (Alcedinidae) und sind somit tatsächlich miteinander verwandt. Unseren europäischen Vertreter kennen wohl die meisten Fotografen und Naturfreunde. Ich möchte euch in diesem Blog seinen grossen Bruder aus Nordamerika zeigen.
Ich durfte ihn vor allem in Kanada beobachten – oder hören! Den neben dem augenscheinlichsten Unterschied, der Grösse, ist er nämlich auch um einiges lauter und kommunikationsfreudiger als unser Eisi. Meist hört man sein an Gelächter erinnerndes Geschnatter, bevor man ihn sieht. Man trifft ihn ausschliesslich in Küstenregionen oder an grösseren Binnengewässer an, denn als Fischer ist er natürlich ans Wasser gebunden. Auch sonst konnte ich viele Verhaltensmuster erkennen, die ich von unseren heimischen Vertretern kenne. So sind Gürtelfischer beispielsweise auch äusserst territorial und mögen es gar nicht, wenn ihnen ein anderer sein Revier streitig machen will. Das konnte ich hautnah eines Morgens erleben, als sich zwei Streithähne minutenlang lauthals verfolgten und Luftkämpfe lieferten. Erst als sich ein Falke (…ob ihm das Geschrei zu viel wurde?) einmischte, war wieder Ruhe.
In einem Punkt unterscheiden sie sich aber – und der ist für Fotografen suboptimal: der Gürtelfischer ist um einiges scheuer als manche unserer Eisvögel. Anpirschen ist wirklich schwierig und für Nahaufnahmen bedingt es wohl eines Tarnzeltes (was man auf so Camping-Reisen halt nicht wirklich dabei hat). Einige schöne Habitats- und Stimmungsaufnahmen sind mir über die Jahre dann aber doch gelungen:
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