Was waren das für wunderbare Ostertage! Die Tage werden länger und bescheren uns viel Sonnenschein, die Obstbäume blühen um die Wette, Vögel kehren aus ihren Winterquartieren zurück und Bienen surren wieder umher – die Natur ist so richtig erwacht. Es ist eine wunderbare Zeit für Naturfotografie. Eine Zeit, wo man am liebsten überall gleichzeitig wäre! Ich habe mich mal wieder für das naheliegende entschieden: das Emmental!
Noch bevor die Bluescht bei uns so richtig losging, durfte ich an einem kleinen See in der Region ein wunderbares Naturphänomen erleben, das ich sonst vor allem aus dem herbstlichen kenne: Seerauch! Dieser entsteht bei genügend Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig grossem Unterschied zwischen Wasser- und Lufttemperatur. Und falls dies alleine nicht schon genug schön gewesen wäre, hatte ich noch Glück mit Wasservögel und dem Biber!
Ich bin nicht wirklich eine “Blümchen-Fotografin”, finde aber je längers je mehr auch Gefallen an der Makrofotografie. Als ich dann eines schönen Frühlingstages beim morgendlichen Waldspaziergang eine Gruppe Buschwindröschen im schönsten Licht entdeckte, hat mich die Experimentierfreude wiedermal gepackt. Ich muss sicher immer noch viel üben in dieser für mich neuen Spielart der Fotografie, aber mit diesen ersten Ergebnissen bin ich doch schon recht zufrieden. Entstanden übrigens nicht mit meinem Makroobjektiv, sondern mit dem Canon RF100-500mm, welches sich so allmählich zu meiner Lieblings-“Wunderwaffe” mausert!
Mitte April ging es dann auch im Emmental so richtig los mit der Bluescht. Zuerst in tieferen Lagen, und bald darauf auch auf den Hügeln, begannen die Obstbäume um die Wette zu blühen. Die gelegentlichen Sorgenfalten wegen des Wintereinbruchs Anfang April waren unbegründet: schon lange habe ich nicht mehr eine so üppige Bluescht in unserer Region erlebt. Und auch das Wetter spielte perfekt mit – bis vielleicht auf das hartnäckige Dunstband, welches sich tagelang am Horizont hielt. So auch über Ostern, wo zu allem Überfluss noch Vollmond angesagt war. Meine ursprüngliche Bildidee konnte ich wegen des besagten Dunstbandes nicht umsetzen, dafür besuchte ich früh morgens mal wieder die Linden in meiner Nachbarschaft. Es reichte gerade noch für ein Vollmond-Bild mit Pastellfarben, bevor der Dunst den Mond verschlungen hat.
Auf dem Heimweg von den Linden fiel mir auf, wie schön sich wegen des Dunstes in der Ferne die Hügelzüge schichteten. Ich marschierte etwas den Hang hoch, um in eine bessere Gegenlicht-Position zu kommen und entdeckte plötzlich an der ersten Hügelkante Krähen. Ich schlich mich vorsichtig etwas näher an und konnte diese kleine Silhouetten-Serie aufnehmen, an der ich sehr Freude habe:
Ebenfalls sehr Freude habe ich an einem Projekt, von dem ich euch an dieser Stelle auch noch rasch erzählen möchte! Zusammen mit zehn weiteren Fotografinnen und Fotografen aus der Region ist in den letzten Monaten die Website www.naturfotografen-emmental.ch entstanden. Sie zeigt, wie der Name schon sagt, Landschafts-, Tier- und Makro-Aufnahmen aus dem Emmental von uns allen. Wir laden euch herzlich ein, auf der Seite zu stöbern und hoffen, unsere Werke bereiten euch ebenfalls Freude.
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