Island ist nicht nur für Landschaftsfotografie sehr spannend, auch die Vogelwelt ist äusserst vielfältig. Ich habe mir während unserer zweiwöchigen Reise immer wieder Zeit genommen und durfte teilweise Arten fotografieren, die ich zuvor noch nie vor der Linse hatte. Gerne zeige ich hier ein paar Resultate:
Küstenseeschwalben gibt es zwar in der Schweiz auch, aber lange nicht so zahlreich wie in Island. Im Juli brüten sie in grossen Kolonien und verteidigen diese auch aufs Schärfste! Wer sich – absichtich oder unabsichtlich – zu sehr den Nestern am Boden nähert, wird dafür mit lautem Gekreische und Sturzflügen gegen den Kopf bestraft. Und ich wage mal zu behaupten, dass es sich dabei nicht nur um Scheinangriffe handelt… Ich habe mich – aus sicherer Distanz – an Flugaufnahmen versucht und konnte so einige ästhetische Bilder machen, ohne die Tiere zu stören:
Ein weiterer Bodenbrüter, den man häufiger antrifft, ist der Sandregenpfeifer. Sie sind sehr fotogen, weil sie einerseits hübsch gefärbt und andererseits nicht ganz so scheu wie andere Watvögel sind. So habe ich einige Zeit mit ihnen am Strand verbracht, bis ich plötzlich ein verletztes Exemplar antraf. So dachte ich im ersten Moment jedenfalls! Bis mir kurz darauf einfiel, davon mal in einer Tierdoku gehört/gesehen zu haben: die cleveren Vögel locken so nämlich bei potentieller Gefahr ihre Feinde weg vom Nachwuchs, in dem sie eben Schwäche und Verletzungen vortäuschen. Dieses Verhalten nennt man Verleiten. Ohne genau zu wissen, wo das Nest war, habe ich mich etwas zurück gezogen und siehe da, der adulte Sandregenpfeifer war kurzum wieder putzmunter.
Auch Rotschenkel waren am selben Strand unterwegs. Diese Art habe ich zum ersten Mal gesehen und fand sie richtig cool mit ihren namensgebenden roten Stelzenbeinen. So hat es mich natürlich gefreut, dass mir auch von ihm ein paar Bilder gelungen sind:
Eine Art, die ich unbedingt fotografieren wollte, war der bildschöne Goldregenpfeifer. Leider stellte sich das aber als schwierigeres Unterfangen heraus. Die ersten beiden Exemplare habe ich im Hornstrandir Nationalpark erst gehört und und dann auch gesehen – leider aber nicht annährend in Fotodistanz. Ein paar Tage später ist mir beim Wandern zufällig einer an einem Bergbach begegnet, aber ehe ich meine Kamera ausrichten konnte, nahm er Reissaus. Im Snaefellsnes Nationalpark, wo sie verhältnismässig stark verbereitet sind, habe ich mir dann nochmals etwas intensiver Zeit genommen und fand schlussendlich ein kooperatives Exemplar, welches mich ein paar Bilder machen liess – vielen Dank!
Zum Abschluss zeige ich euch noch ein paar Bilder verschiedener Arten, die sich über die Tage so angesammelt haben. Wer nun hier das “Wahrzeichen” Islands, den Papageitaucher, vermisst, findet hier einen separater Blogbeitrag.
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