Godafoss, Diamond Beach, Vestrahorn… all diese Berühmtheiten Islands findet ihr nicht in diesem Blogbeitrag. Stattdessen nehme ich euch mit in den Westen der Insel, wo vielleicht nicht die grössten Sehenswürdigkeiten auf uns warten, dafür einsame, rauhe Natur und bei genauerem Betrachten doch die ein oder andere fotografische Perle.
Da mein Hauptfokus dieser Islandreise auf den Polarfüchsen lag, haben wir die restliche Tour quasi drum herum organisiert. Mit unserem 4×4 Mietauto samt Dachzelt nehmen wir also den langen Weg in die abgelegenen Westfjorde unter die Räder. In Isjafjördur steigen wir aufs Boot um, welches uns in den Hornstrandir-Nationalpark bringt – garstiger Wind und entsprechender Wellengang inklusive. So unangenehm die Überfahrt auch ist: es lohnt sich! Hier ist man wirklich fern ab von der Zivilistation und es ist schon ein spezielles Gefühl, wenn man beim Wandern nicht recht weiss, wann zuletzt oder als nächstes ein anderer Mensch hier lang geht.
Landschaftlich hat mich vorallem das knallgrüne Moos fasziniert, welches in tieferen Lagen grossflächig wächst. In Kombination mit einem (namenlosen…) Wasserfall ergab es ein schönes Sujet:
Die einzige einigermassen bekannte Sehenswürdigkeit der Westfjorde ist der mächtige Dynjandi (oder Fjallfoss). Unweit davon fällt auch der (nicht sehr kreativ benannte) Fossa Wasserfall in die Tiefe. Lange nicht so beeindruckend wie der Dynjandi, aber dank des tief blau-türkisen Wasser in Kombination mit dem dunklen Gestein doch auch sehr fotogen:
Ok, so ganz ohne Hotspots gehts dann wohl doch nicht. Wir hängen nämlich nach den Westfjorden noch die Snaefellsnes-Halbinsel an und stehen in einer stürmischen Nacht auf dem Campingplatz in Grundarfjördur. Der Wind peitscht aus allen Richtungen an unser Dachzelt, ich versuche vergebens, Schlaf zu finden. Als wir auch nach MItternacht noch kein Auge zugetan haben, entscheiden wir, zum nahe gelegenen Kirkjufell zu fahren. Und siehe da: obwohl wir kaum fünf Minuten vom Camping entfernt sind, schaut das Wetter hier ganz anders aus: der Himmel ist praktisch klar und wir bekommen tatsächlich unseren ersten Blick auf die (fast) MItternachtssonne! Dafür verzichte ich rückwirkend doch gerne auf etwas Schlaf…
Von der Snaefellsnes Halbinsel geht es via Thingvellir auf die nächste Halbinsel: Reykjanes. Von Reisenden früher oft links liegen gelassen, hat sich diese Region seit März 2021 mit dem Ausbruch des Fagradalsfjall zum dem Hotspot entwickelt. Auch wir wollen uns die Chance, einen aktiven Vulkan zu sehen, natürlich nicht entgehen lassen, doch dazu mehr dann in einem separaten Blogbeitrag. Diesen hier möchte ich stattessen mit ein paar hübschen Küsten und Klippen abschliessen, die ich primär für die Vogelfotografie (…auch hier folgt noch ein separater Beitrag…) besucht habe, aber auch landschaftlich reizvoll finde. Viel Spass beim Betrachten!
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