Wildtier-Fotografie im eigenen Garten

Die Corona-Krise hat uns weiterhin fest im Griff. Die Behörden mahnen uns täglich, trotz schönem Wetter zu Hause zu bleiben. Manch einem mag das schwer fallen, gerade jetzt, wo der Frühlig so richtig in Fahrt kommt. Ich persönlich nutze die Zeit jedoch, ein kleines Projekt anzupacken, welches mir schon länger durch den Kopf schwirrt: Wildlife-Fotografie von zu Hause aus!

Ich muss dazu vielleicht noch erwähnen, dass ich dafür wirklich ideal wohne: etwa 100 Höhenmeter oberhalb des eigentlichen Dorfkernes, am Ende eines kaum befahrenen Quartiersträsschen. Gleich neben unserer Terrasse beginnt eine grosszügige, steile Wiese, auf welcher in den Sommermonaten Kühe grasen. Diese Wiese grenzt direkt an den Wald und da die Kühe momentan noch nicht dauernd Freigang haben, wagt sich doch das ein oder andere Wildtiere aus dem Dickicht.

So richtig Feuer gefangen für mein kleines Projekt habe ich, als ich vor etwas mehr als einer Woche das erste mal einen Fuchs am Waldrand spazieren sah. Unterdessen bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um einen (wohl noch jüngeren) Rüden handelt. Er lässt sich seither fast täglich blicken, mal am späten Nachmittag aus der Ferne, mal Mitten in der Wiese, meist jedoch erst bei Dämmerung. Das ein oder andere herzeigbare Bild konnte ich bereits aufnehmen (ja sogar ein Video, welches ihn bei der Vogeljagd zeigt) und weitere werden hoffentlich noch folgen. Ich glaube ja, dass er sich bereits mit unseren Katzen angefreundet hat 😉

Ganz im Gegensatz zu den Mauereidechsen, die sich zwischen den Steinen auf unserer Terrasse sonnen. Die meisten sind glücklicherweise sehr flink und scheu – die zu langsamen oder zu neugierigen erkennt man am fehlenden Schwänzchen…

Auch die meisten Vögel müssen sich vor den Katzen in Acht nehmen. Momentan sehe ich viele Rotschwänze und erstmals – jedenfalls, seit ich mich gezielt achte – Drosseln. In der Ferne höre ich den Specht vielverprechend hämmern und die Eichelhäher aus dem Walde krächzen – sie sind aber nicht Teil dieser “Garten-Challenge”. Milan und Mäussebussard dagegen sind Stammgäste und fliegen regelmässig über mich hinweg, seltener lässt sich auch mal ein Graureiher blicken.

Am artenreichsten ist wohl in jedem Garten die Insektenwelt. Hierzu muss ich zugeben, dass die Markofotografie nicht so meine Stärke ist und Tierchen mit mehr als vier Beinen bei mir schnell mal etwas Unbehagen auslösen. Erfreuen tu ich mich aber an den Schmetterlingen und den Taubenschwänzchen, die ab und zu vorbei flattern – leider ohne dass mir Bilder gelingen. Dafür habe ich eine (für mich) neue Art entdeckt: den Wollschweber! Ich hielt ihn zunächst für ein kleines Taubenschwänzchen, Google weiss jedoch, dass er den Fliegen zugeordnet wird.

Die folgenden Bilder sind alle innerhalb der letzten Woche in meinem Garten, resp. von meiner Terrrasse oder dem Schlafzimmer-Fenster aus entstanden. Ich bin tief beeindruckt, was für eine Artenvielfalt ich in wenigen Tagen auf wenigen Metern erleben und festhalten konnte. Und dabei habe ich gerade von der Vogel- und der Insektenwelt nur einen Bruchteil gestreift!

Neben den ganzen Herausforderungen, die die aktuelle Lage mit sich bringt, hat es vielleicht auch das ein oder andere Positive. Sich an kleinen Dingen erfreuen, schätzen was man hat, entschleunigen, Sachen aus anderen Blickwinkeln ansehen und so weiter. Ich wünsche euch viel Spass beim Betrachten der Fotos!

Ein Kommentar

  1. Peter A.
    24. April 2020
    Antworten

    Toll, was man in seiner unmittelbarer Gegend so alles entdecken kann!

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