Nach mehreren hundert eintönigen Kilometer durch den flachen Norden Albertras erreichen wir endlich die Grenze des Wood Buffalo National Park. Er ist mit einer Fläche von 44.802 km² Kandas grösster Nationalpark – grösser als die Gesamtfläche der Schweiz! Nur der Name ist etwas irreführend: was wir dort nämlich zu sehen bekommen, sind keine Buffalos, sondern Bisons…
Eigentlich sind die beiden Wildrind-Arten einfach voneinander zu unterscheiden: der Büffel ist ein schwerer, wilder Ochse mit rückwärts gekrümmten Hörnern, der vorwiegend in Afrika und Asien beheimatet ist. Der bucklige und rauhaarige Bison hingegen kommt sowohl in Nordamerika wie auch in Europa vor (…wird hier jedoch geläufiger als Wisent bezeichnet). Beim Amerikanischen Bison wird ausserdem zwischen Präriebisons (USA) und Waldbisons (Kanada) unterschieden. Somit sollte es eigentlich Wood Bison National Park heissen, aber ich denke die Bisons werden es einem auch verzeichen, wenn sie ab und zu fälschlicherweise als Büffel bezeichnet werden…
Geklappt mit der Namensgebung hat es hingegen beim Mackenzie Bison Sanctuary, einem ebenfalls ziemlich weitläufigen Schutzgebiet zwischen Yellowknife Highway und Great Slave Lake (…dessen Name übrigens nichts mit Sklaven zu tun hat. Kein Witz!). Der dritte “Hotspot” für Bisons ist der kaum befahrene und teils ungeteerte Liard Highway, der die Northwest Territories mit dem hohen Norden British Columbias verbindet.
In all diesen Gebieten haben die Bisons das “Right of Way”, womit auf Tafeln entlang der Highways immer wieder hingewiesen wird. Auch wenn es sich eingentlich von selbst versteht, dass man die Tiere weder anhupen noch aus dem Auto aussteigen und fuchtelnd auf sie losrennen sollte. Es kommt oft vor, dass sie entlang der Strasse grasen, diese gemächlich queren oder gar mitten auf dem Highway ihre Siesta abhalten. Dann heisst es einfach Motor aus, Kamera zum Fenster raus, beobachten, die Stille geniessen und ab und zu ein Foto schiessen.
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