Es gibt Orte auf dieser Welt, die wirken regelrecht surreal. Man siehst sie vielleicht auf einem Foto oder in einem Film und fragt sich, ob sie wirklich existieren… Einer dieser Orte ist Finnich Glen – besser bekannt als “The Devil’s Pulpit” – am Rande des Loch Lomond Nationalparks.
Mit Skizzen und Wegbeschreibung bewaffnet, laufen wir vom (wohl nicht ganz offiziellen…) Parkplatz los. Weit kann es nicht sein, da wir die Brücke über den Carnock Burn bereits passiert haben. Nach dem Weg fragen können wir hier – Mitten im Nirgendwo – niemanden und Wegweiser sucht man auch vergebens. Zwar hat die rund 70 Meter tiefe Schlucht durch die prominente TV-Serie “Outlander” so etwas wie Bekanntheit erlangt, aber (Massen-)Tourismus sucht man gottseidank immernoch vergeblich.
Was vielleicht auch am nicht allzu einfachen Zugang liegen dürfte. Wir stehen nämlich etwa 10 Minuten später am Rande der Schlucht und bestaunen die steile Felstreppe. “Hier willst du runter?” fragt Nadine. “Naja, gehen wir mal, soweit wie wir kommen… ” Die Treppe wird enger und weicht bald einmal einem Fixseil. Daran hangelnd geht es rückwärts Schritt für Schritt langsam in die Tiefe. Bis wir wieder flachen Boden unter den Füssen haben.
Und wow – wo sind wir da gelandet?! Links und rechts von uns erhebt sich roter Sandstein, der mit geradezu leuchtend grünem Moos bewachsen ist. Der Farbkontrast könnte nicht intensiver sein. Blutrot plätschert der Carnock Burn an uns vorbei. Zu gerne wär ich ihm ein Stück weit gefolgt, doch ohne Fischerstiefel und ohne das Gelände zu kennen, wäre das etwas fahrlässig gewesen. Die rote Farbe des Wassers kommt im Übrigen natürlich von dem Sandstein und wirkt je nach Lichteinfall mal intensiver, mal weniger.
Fotografisch gesehen war das wohl so etwas wie der krönende Abschluss dieser Schottland-Reise. Slàn!
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